Gedenkstätte Hohenschönhausen
Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände der früheren zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit. Sie erforscht die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 und informiert darüber durch Ausstellungen, Führungen, und Publikationen. Sie regt damit zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur an und informiert über das System politischer Justiz.
Da große Teile der Gebäude und der Einrichtung fast unversehrt erhalten geblieben sind, vermittelt die Gedenkstätte ein sehr authentisches Bild des Haftregimes in der DDR. Sie ist einer der wichtigsten Erinnerungsorte für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland.
Es ist ehemaligen Häftlingen zu verdanken, dass sie sich Anfang der 1990er Jahre für die Schaffung einer Gedenkstätte eingesetzt haben. Ein großer Teil der Führungen in der Gedenkstätte werden von ehemaligen Häftlingen durchgeführt, die als Zeitzeugen und Betroffene ein authentisches Bild der Haftbedingungen, der Verhöre und der politischen Verfolgung vermitteln können.
Ab 1951 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das ehemalige sowjetische Kellergefängnis als seine zentrale Untersuchungshaftanstalt und baute es später mit einem zusätzlichen Gebäude aus. Hier wurden zahlreiche Menschen inhaftiert, die der kommunistischen Diktatur im Weg standen, ob Streikführer des Aufstands vom 17. Juni 1953 kritische Reformkommunisten, in Ungnade gefallene Politiker, oder Menschen, die nach dem Mauerbau am 13. August 1961 die DDR verlassen wollten.
Die physische Gewalt der 1950er Jahre wurde seit den 60er Jahren durch raffinierte psychologische Foltermethoden ersetzt. Über den Ort ihrer Haft ließ man sie bewusst im Unklaren. Systematisch gab man ihnen das Gefühl, einem allmächtigen Staat ausgeliefert zu sein. Von der Außenwelt hermetisch abgeschnitten und von den Mitgefangenen meist streng isoliert, wurden sie durch gut ausgebildete Vernehmer monatelang verhört, um sie zu belastenden Aussagen zu bewegen.
Im Sperrbezirk Berlin-Hohenschönhausen befand sich auch der Dienstsitz der Ermittlungsabteilung der Stasi. Der sechsstöckige Plattenbau direkt hinter der Untersuchungshaftanstalt war durch einen Übergang direkt mit dem Vernehmungstrakt des Gefängnisses verbunden. Die Untersuchungshaftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen war Teil des ausgedehnten Apparates des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Die Aufgabe der Stasi war es, jeden Widerstand gegen die Alleinherrschaft der Partei auszuschalten. Für dieses Ziel betrieb man einen enormen Aufwand, insbesondere seit dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Der Kontroll- und Überwachungsapparat wurde immer weiter ausgebaut und verfügte am Ende über 91.000 hauptamtliche und etwa 189.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM).
Tägliche Angebote
- Pädagogisches Programm und Führungen besonders für Schulklassen
- Führungen für Einzelbesucher
Kontakt
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Besucherdienst
Genslerstr. 66, 13055 Berlin
Telefon: 030 – 98 60 82 - 30
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