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"Sei klug und halte dich an Wunder"
Lesung mit Texten von Mascha Kaléko
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Spekulation und Neues Bauen in früheren Zeiten
"Sei klug und halte dich an Wunder"
Lesung mit Texten von Mascha Kaléko
Zum 50. Todestag von Mascha Kaléko
„Ich bin vor nicht zu langer Zeit geboren
In einer kleinen, klatschbeflissenen Stadt,
Die eine Kirche, ein bis zwei Doktoren
und eine große Irrenanstalt hat.
Mein meistgesprochenes Wort als Kind war Nein.“
So beginnt das Gedicht „Interview mit mir selbst“ der Lyrikerin Mascha Kaléko.
1907 wurde sie in Polen geboren. 1918 zieht sie mit ihrer Familie nach Berlin. Mascha besucht die Mädchenschule der Jüdischen Gemeinde und macht eine Bürolehre im „Arbeiterfürsorgeamt der jüdischen Organisationen Deutschlands“.
Sie beginnt Gedichte zu schreiben und wird Stammgast im Romanischen Café, dem Treffpunkt der Literaten der 1920er Jahre.
Sie fällt auf. „(…) wenn die junge rassige Dame auftauchte und kess berlinernd sich in die Diskussionen einschaltete, konnte keiner ihr widerstehen. Mein Freund Klabund soll immer versucht haben, durch beschwichtigende Gesten mit seinen zarten Händen den Redefluss zu dämmen, aber kein Geringerer als Tucholsky soll ihn beruhigt haben“, erinnerte sich der Journalist Rudolf Lenk, der später in Tel Aviv für die Israel Nachrichten arbeitete.
Mascha Kaléko ist 22 Jahre alt, als erste Gedichte von ihr veröffentlicht werden. Sie erscheinen regelmäßig im „Berliner Tageblatt“, in der „Vossischen Zeitung“ und im „Querschnitt“, der intellektuell anspruchsvollsten Zeitschrift der 1920er Jahre. Ihre Gedichte ist heitere, melancholische, ironisch und zärtliche „Gebrauchslyrik“ über die Lebenswelten der sogenannten kleinen Leute.
Diese Zuordnung teilt sie mit Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz. Schnell wird sie mit ihren Gedichten zu einer der prominentesten Lyrikerinnen.
„(…) Wir wachten auf. die Sonne schien nur spärlich
Durch schmale Ritzen grauer Jalousien.
Du gähntest tief. Und ich gestehe ehrlich:
Es klang nicht schön – mir schien es jetzt erklärlich,
dass Eheleute nicht in Liebe glühn.“
Die Zeitungen reißen sich um solche Texte, die genau den Ton der Zeit treffen.
1933, kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, erscheint Mascha Kalékos erster Gedichtband „Das lyrische Stenogrammheft“. Ein Bestseller. 1935 bekommt sie Schreibverbot. Drei Jahre später emigriert Mascha Kaléko mit ihrer Familie nach New York. Die Sehnsucht nach Berlin bleibt.
Am 21. Januar 1975 stirbt Mascha Kaléko in Zürich.
Mit einer Lesung wollen wir an ihrem 50. Todestag an die Meisterin der Gebrauchslyrik erinnern, die in ihrem Gedicht „Rezept“ schrieb: „(…) Sei klug und halte dich an Wunder (…) Jage die Ängste fort, und die Angst vor den Ängsten“. Ein Hörvergnügen mit Marianne Mielke und Klaus Kowatsch.
Mit freundlicher Genehmigung des dtv.
Bitte beachten Sie: Da es zu einem Engpass bei der Nutzung der Toilette geben kann, seien Sie bitte rechtzeitig in der Bar Schwips (wir empfehlen 18:45 Uhr).
Der Termin für die Lesung am 21. Januar ist leider bereits ausgebucht. Deshalb bieten wir eine Woches später am 28.01. einen Zusatztermin an.
Treffpunkt: Bar Schwips, Eichendorffstraße 1 (Nähe U-Bhf. Oranienburger Tor oder Naturkundemuseum oder S-Bhf. Nordbahnhof)
Dauer: 2 Std.
Einzelpersonen
Beginn: 19:00 h
Preise
16 € / erm. 12 €
Anmeldung erforderlich
Für Inhaber*innen der StattReisen-Card zum ermäßigten Preis.
Aufgrund der begrenzten Platzkapazität melden Sie sich bitte unbedingt (Telefon, E-Mail oder Website)
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