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Mit StattReisen in den Herbst
Was ist Aufklärung? Dieser Frage widmen wir uns im Herbst und befragen Lessing, Leibniz, Mendelssohn, Voltaire, Alexander von Humboldt und andere dazu auf unseren Stadtspaziergängen. Wir erinnern uns an den 9. November - 1938 und 1989, wir besichtigen weitere Orte, wo einst Stadttore standen, und sind wieder kreuz und quer in den Berliner Kiezen unterwegs, um Neues zu entdecken. Kommen Sie mit!
Was ist Aufklärung?
Diese Frage, die Immanuel Kant und Moses Mendelssohn vor 240 Jahren in der Berliner Monatsschrift diskutierten, ist aktueller denn je in einer Zeit, in der Fake News und Verschwörungserzählungen in den öffentlichen Diskurs eindringen. Wir suchen nach Antworten bei Persönlichkeiten, die dazu etwas zu sagen hatten. Und es waren nicht nur Männer wie Lessing, Moses Mendelssohn und Voltaire, sondern auch Frauen wie Rahel Varnhagen oder Henriette Herz. Alexander von Humboldt zählt ebenso dazu wie später Albert Einstein. Verlage, Zeitungen, Bibliotheken, Akademien und Schulen spielten eine wichtige Rolle. Es gab aber auch diejenigen, die in dem aufklärerischen Geist eine Gefahr für Ihre Macht und ihre inhumanen Geschäfte sahen. Sie verbrannten Bücher, verhängten Zensur und verleumdeten Kritiker. Der Stadtspaziergang Berlin wird aufgeklärt widmet sich ausführlich der Aufklärung, aber auch in weiteren Führungen gehen wir der Frage nach.
Auch das Deutsche Historische Museum eröffnet im Oktober eine Ausstellung zur Zeit der Aufklärung, mit dem wir zusammenarbeiten.
Exit Berlin – an den Toren zur Stadt
Meist sind es nur Namen, die an die 18 Stadttore erinnern, die einst wie Perlen einer Kette, den Verlauf der Akzisemauer unterbrachen. Nicht jeder kam hier rein in die Stadt und auch nicht jeder raus. Nach dem Abriss der Mauer im 19. Jahrhundert haben sich die Orte, wo die Stadttore standen ganz unterschiedlich entwickelt. Was waren ihre Besonderheiten und was ist heute dort los? Wir machen über das ganze Jahr die Runde von Tor zu Tor. Es geht weiter mit dem Köpenicker und dem Kottbusser Tor, dem Wassertor und dem Halleschen Tor. Wir wiederholen außerdem wegen des großen Interesses einige bereits gelaufene Tor-Touren.
Jüdisches Leben – ein Plädoyer gegen Antisemitismus
Wo immer wir in der Stadt eintauchen, begegnen wir jüdischem Leben in Vergangenheit und Gegenwart. Es sind bei weitem nicht nur Schule, Friedhof und Neue Synagoge auf den Wegen in das jüdische Berlin oder das ehemalige Scheunenviertel. Wir begegnen Moses Mendelssohn und seinen Nachfahren, den Salons von Rahel Varnhagen oder Henriette Hertz, Schriftstellern, Verlegern und Politikern im Grunewald, russischen Zuwanderern in Charlottengrad, einem Kaufmann in Lichterfelde oder einem engagierten Hauseigentümer am Gesundbrunnen. Wie die Nazis die Demokratie zerstörten und ihre rassistische Ideologie durchsetzten, erfahren Sie auf den Führungen „Faschismus: Bemächtigung einer Stadt“ und im Olympiastadion.
Jüdisches Leben ist Teil unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit und Ausdruck von Vielfalt unterschiedlicher Lebenswelten. Antisemitismus und Hass sind Gift für eine offene Gesellschaft.
9. November
Wir vergessen es nie. Mit dem 9. November verbinden sich zwei wichtige Ereignisse der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert: Die Pogromnacht der Nazis 1938 und die Öffnung der Berliner Mauer als Ergebnis der Bürgerbewegung in der DDR. Wir erinnern an dem Wochenende an beide Ereignisse mit verschiedenen Stadtspaziergängen. Am Wochenende darauf schieben wir mit Idylle für die Täter einen Spaziergang hinterher, auf dem wir zeigen, wie es sich Verbrecher in der Diktatur bequem gemacht haben.
Bleiben Sie neugierig!