„Birkenwäldchen“ ist eine von insgesamt 20 Kolonien am Spandauer Damm, die zusammen ein riesiges Gelände bilden, dass sich bis hinunter zur Spree und fast bis zum U-Bahnhof Ruhleben erstreckt. Die „Grüne Lunge“ von Charlottenburg.

Die Geschichte der Kolonien beginnt Anfang des 18. Jahrhunderts, als Charlottenburger Bürger König Friedrich Wilhelm I. ersuchten, ihnen Ackerland zu überlassen – was er auch tat. Als „Bergacker 265 am Spanndauer Berge“, war das Gelände der heutigen Kolonie „Birkenwäldchen“ im damaligen Grundbuch eingetragen. Nur einige Windmühlen wurden errichtet. Als Napoleon, der 1806 Berlin besetzte, einen geeigneten Platz für seine Truppen suchte, wurde er hier fündig, und ließ ein Lager für seine Soldaten errichten. „Napoleonsburg“ genannt. Jahrzehnte später grasten Rinder und Schafe auf „Birkenwäldchen“ und ein paar hundert Meter weiter war die Rennbahn Westend gebaut worden.
Im März 1911 pachtete der Vaterländische Frauen-Verein das Gelände und nannte es Gartenfeld Birkenwäldchen. Arbeitergärten entstanden. Kinderreiche Familien aus Charlottenburg konnten sich für eine der 117 Parzellen bewerben.

Baumaterial und Sämereien gab es kostenlos. Lauben wurden gebaut, Bäume gepflanzt und ein Festplatz angelegt und genau in der Mitte eine Kastanie gepflanzt. 105 Jahre ist sie schon alt.

Es war Liebe auf den ersten Blick, als mir vor einem Vierteljahrhundert die Parzelle zur Pacht angeboten wurde. Der Kirschbaum blühte und auch die Mandelhecke vorne am Gartentor. Ich begann zu gärtnern – und hatte keine Ahnung. Staude X ging wegen zu viel Schatten wieder ein. Tomaten „vertrugen“ sich nicht mit grünen Bohnen, Karotten nicht mit Kopfsalat. Den Traum von „Sissinghurst in Miniformat“ habe ich schnell wieder aufgegeben. Mein Garten ist „eigensinnig“, und ich habe gelernt, mich auf ihn einzustellen. Jedes Jahr aufs neue … wenn bloß die Wühlmäuse nicht wären.

“Wat braucht der Berliner um glücklich zu sein?“ Icke bin glücklich auf Parzelle 8.


Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!