Das von einem sowjetischen Kollektiv entworfene und am 7. November 1949 eingeweihte Ehrenmal Schönholz, das dritte seiner Art in Berlin neben dem an der Straße des 17. Juni und im Treptower Park, ist weniger bekannt, aber der größte sowjetische Soldatenfriedhof in der Bundeshauptstadt mit über 13.000 gefallenen und verstorbenen Soldaten und Offizieren der Roten Armee. Ein Gedenkstein im hinteren Teil erinnert zusätzlich an in deutscher Kriegsgefangenschaft umgekommene sowjetische Soldaten.
Im Mittelpunkt der Anlage steht vor einem 33,5 Meter hohen Obelisk mit Ehrenhalle die Bronzefigur „Mutter Heimat“ des sowjetischen Bildhauers Perschudtschew, für deren Anfertigung die damals 19-jährige Berlinerin Käthe Strelow Modell saß. Vor der Mutter liegt ihr Sohn als toter Soldat. Eine Art sozialistische Pieta. Bronzereliefs und Figuren wurden in der Eisengießerei Lauchhammer gegossen, die Bauarbeiten von vier Berliner Betrieben, die Steinmetzarbeiten von einem Löbauer Betrieb ausgeführt.
Handwerklich und vom Materialwert ist alles auf höchstem Niveau, von den Türen, Fenstervergitterungen, Verglasungen, über Mosaikgestaltungen an Decken und Fußböden bis hin zum Verkleidungsmaterial in den verschiedensten Bereichen.
Diese Gedenkstätte besitzt nach Bundesgesetz Dauernutzungsrecht und wird als Kriegsgräberstätte vom Land Berlin unterhalten. Die frisch vereinigte Bundesrepublik verpflichtet sich schon am 9. November 1990, solche, den sowjetischen Opfern gewidmete Denkmale, wie auch alle sowjetischen Kriegsgräber zu erhalten und zu pflegen. Die hiesige, auf Monumentalität und Tiefenwirkung hin ausgelegte Anlage, die eine strenge Gesamtwirkung entfaltet und von einer 560 Meter langen Mauer eingefasst ist, wurde 2010-2013 umfangreich saniert und restauriert. Das Ehrenmal in Schönholz ist nicht nur ein Denkmal der Sieger, sondern der Opfer des Krieges …
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