Die Tanzfabrik Berlin wird vierzig Jahre alt. Als Ort der Praxis und der Bühne, als Ort der Forschung und Entwicklung, als Ort des Lernens und des Unterrichts, als Ort des Austauschs und Diskurses ist die Tanzfabrik Berlin längst zu einer zentralen Institution geworden, die den zeitgenössischen Tanz fördert, ihm Sichtbarkeit und eine Bühne gibt, ihn neugierig begleitet und politisch vertritt.
Die Tanzfabrik Berlin hat unzählige Künstlerinnen und Künstler in ihrer Entwicklung begleitet, ihnen Raum zur Verfügung gestellt, sie mit internationalen Netzwerken des zeitgenössischen Tanzes in Verbindung gebracht oder sie im Rahmen des Dance Intensives Programms ausgebildet. Aus jungen Nachwuchstalenten wurden namhafte Choreografen, Tänzer oder Performer. Viele (wie z.B. Rosalind Crisp, Christina Ciupke oder deufert & plischke) blieben der Tanzfabrik Berlin über Jahrzehnte verbunden, für viele war sie aber auch Sprungbrett in eine Karriere jenseits des freien Tanzschaffens in Berlin (so z.B. für die Entertainerin Gayle Tufts oder Tino Sehgal). Sie alle machen mit ihrer Arbeit die Tanzfabrik Berlin zu einer pulsierenden Institution für den zeitgenössischen Tanz der Hauptstadt – mit Strahlkraft weit darüber hinaus.
So fördert die Tanzfabrik Berlin die Entwicklung vielfältiger Körper-, Bewegungs- und Raumkonzepte, die neue Perspektiven hervorbringen. Der Tanzbegriff ist dabei ganz bewusst sehr weit gefasst und ermöglicht experimentelle Formate zwischen den Künsten.
Entstanden ist die Tanzfabrik Berlin aus einem vierköpfigen Künstlerkollektiv, dem sich bald weitere Protagonisten anschlossen. Sie nutzten Ende der 70er Jahre die Energie des Aufbruchs, um einen Ort zu schaffen, der sich dem zeitgenössischen Tanz widmet und seine Entwicklung mitgestaltet. Seither ist es der Tanzfabrik ein Anliegen, den zeitgenössischen Tanz möglichst umfänglich zu repräsentieren. Neben der Schule, die sich zunehmend professionalisierte und vergrößerte, entwickelte sich schon in den späten 80ern eine Kooperation mit dem Theater am Halleschen Ufer, wo die damalige Company der Tanzfabrik Premieren ihrer Choreografien zeigte, die weltweit tourten. Seit 2005 ist die Tanzfabrik Berlin Teil des europäischen apap-Netzwerks, das Berliner Tanzschaffenden den Zugang zu Kooperationen mit zahlreichen internationalen Institutionen ermöglicht und internationalen Künstlern den Kontakt nach Berlin anbietet. Und seit 2008 ermöglicht die Kooperation mit den Uferstudios erneut in regelmäßigen Abständen die Präsentation professioneller Performances in angemessenem Rahmen.
Zum 40-jährigen Jubiläum der Tanzfabrik bietet die Choreographin und Tänzerin Gabriele Reuter an diesem Wochenende eine besondere Stadtführung an:
Tanz durch die Stadt
Idee, Konzept, Durchführung: Gabriele Reuter
Eine Tour mit Kopfhörern.
Termin: Sonnabend 14. Juli 2018, um 15 Uhr
Treffpunkt: Tanzfabrik Kreuzberg, Möckernstraße 68, im Hof links
Dauer: 3 Stunden
ÖPNV-Fahrscheine erforderlich!
Die Teilnahme ist kostenlos
Text: Nora Goeres, www.kunst-pr-ojekte.de
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